Die Kreisstadt Meschede
Die erste Erwähnung des Namens Meschede stammt aus dem Jahre 913 und bezieht sich auf die Immunität des um 875 gegründeten adligen Damenstiftes. Dieses Stift bildete von Anfang an den religiös-geistigen und wirtschaftlichen Mittelpunkt der Siedlung Meschede an der Ruhr und seiner Umgebung. Eine starke Förderung erfuhr die junge Siedlung durch Verleihung der Markt- und Zollgerechtigkeit Mitte des 10. Jahrhunderts. Unter Emhildis, der 1. Äbtissin, und deren Nachfolgerinnen, deren bekannteste um das Jahr 1000 die Äbtissin Hitda war, gewann das Stift Meschede an Macht und Ansehen. Nach der Äbtissin Hitda wurde ein reich illustriertes Evangelienbuch der Kölner Malerschule, das sie dem Stift schenkte, benannt. Dieser Hitda-Codex gehört heute zu den wertvollsten Büchern der Hessischen Landesbibliothek in Darmstadt. Aus dem 9. oder 10. Jahrhundert stammt auch die Ringkrypta unter der St.-Walburga-Kirche, der ehemaligen Stiftskirche. Sie zählt zu den Ältesten in der Bundesrepublik. Ein weiteres Zeugnis der Geschichte ist die Schatzkammer dieser Kirche, die kostbare Exponate aus der karolingischen Zeit birgt. Dieser Epoche wird auch die Michaelskapelle auf dem Klausenberg in Meschede zugeschrieben. Im Inneren dieser Kapelle sind ein wertvoller Schnitzaltar und ein gut erhaltenes Deckengemälde aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Das kleine Kirchlein wird als kostbares, eng mit der Geschichte dieses Raumes verknüpftes Kleinod geschätzt. Aber auch etliche Stadtteile der heutigen Stadt Meschede wie Berge, Galle, Eversberg, Freienohl, Grevenstein, Remblinghausen und Wennemen können ebenfalls auf eine alte Geschichte zurückblicken.
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